Wir sind nun einige Kilometer weiter, haben einige
Landschaften durchquert und einige Kuriositäten entdeckt.
Letzte Woche standen wir zwei Tage in Ait Melloul – die Schrauberwerkstadt
(!!) für ganz Marokko, eine Stadt nur für Autos und deren Reperturbedürftigkeiten.
Man findet wirklich jedes noch so kleine Einzelteil.
Während zwei Jungs von uns sich um die Erneuerung einiger
Dinger wie der Motorbremse oder des Öls kümmerten haben wir zwei Mädels einen
Tierartzt im naheliegenden Agadir gesucht und dies gleich mit einem
Hammambesuch verküpft. Als Hin-und Rückfahrtsmobil gönnten wir uns ein Taxis.
So hatten alle von uns ihr kleines Abendteuer. Es
erschütterte mich ein wenig wie vermüllt Agadirs Strände waren, wo doch 200
Meter entfernt ein Luxushotel nach dem anderen prangte. Ich hab es versucht mal
in einem Bild via Mobiltelefon festzuhalten.
(1Bild)
In schönere und viel müllfreiere Gefilde – meiner Meinung nach
- ging es dann weiter Richtung Tafraoute zu den Painted Rocks. Die auf der
Hinfahrt sich auftuenden Berge und die dazugehörige Aussicht auf den gefahrenen
Serpentinen waren oft atemberaubend.
Vorbei an verlassenen Speicherstädten (ksar) von Berbern,
wie hier Tizourgane
Gegenverkehr kam nicht oft, und auch ein Dromedar wechselte
netterweise in die Gegenspur, als wir eine Serpentine hochfuhren.
Wir durchqueren den Anti-Atlas. Ein sehr, in seiner
Entstehung interessantes und vielschichtiges Gebirge. Wer gerne mehr dazu lesen
mag, dem empfehle ich tatsächlich https://de.wikipedia.org/wiki/Antiatlas
- kurz und knackig. Leider lässt uns
seit einigen Tagen das Wetter ein wenig im Stich. „Das Klima ist wegen der
Höhenlage eher gemäßigt; der spärliche Regen (ca. 235 mm/Jahr) fällt nahezu
ausschließlich in den Wintermonaten.“

Das hielt mich und meinen Freund nicht davon ab, einen nahegelegenen
Berg zu erklimmen und einen Tag darauf in die 6 km nach Tafraoute zu spazieren
und uns auf dem Markt mal etwas umzusehen. Tafraoute ist eine Kleinstadt,
welche mit ca. 7000 eine der größeren Gemeinden im westlichen Anti-Atlas,
inmitten einer imposanten Granitlandschaft auf einer Höhe von ca. 1000 m. Die
Entfernung von Agadir beträgt etwa 160 km (R105 über Aït Baha) – die sind wir
gefahren. Zudem stellt Tafraoute das Zentrum des Siedlungsgebietes der Ammeln,
eines Stammes der Chleuh-Berber dar.
Ich habe den Auftrag, einen Teppich für
einen Freund mitzubringen, und so liesen wir uns in einer kleiner Ausstellung
von typichen, traditionellen Berberdingen und – teppichen allerlei Muster und
Formen erläutern. Man möchte ja schließlich nicht irgendeinen Teppich mit nach
Hause bringen.
Die Frauen eines jeden Stammes tragen viel Silberschmuck. Diesen
vererben sie ihren Töchtern. Doch in den 70´ern und 80´ern waren viele Familien
aufgrund der fehlenden Regengüsse und Ernteausfällen auf dieses Kapital
angewiesen. Auf dem Markt habe ich durch Zufall einen kleinen Ramschladen
gefunden, welcher allerhand – ich vermute – auf den Bergen und Feldern gefundenes
sowie angekauftes Verkaufte. Nach einigen Gewühle fand ich einen Ohranhänger. Ich vermute er hat schon ein paar Jahre hinter sich und schaut aus wie ein Anhänger der Berberfrauen.
Bis vorgestern früh standen wir an den Painted Rocks, eine große
Ebende, umrandet von Felsvormationen. Einige dieser Felsen wurden 1984 von
einem Künstler blau, schwarz und rot angemalt. Davon ist heute nichts mehr zu
sehen, jedoch werden sie mittels hellblau und rosa farbig gehalten.
(2 Bilder)
Gestern sind wir in Aglou Plage angekommen und standen da
nun mit geschätzten 20 anderen LKW. Es machte mir Spaß mal in einige Karren
reinzuschlunzen, und bei jeden davon andere schöne/nützliche Details zu
entdecken.
Wir fuhren weiter an einen Strand in der Nähe von Sidi Ifni.
Da scheint nun die Sonne und das Meer läd tatsächlich zum Baden ein.