Sonntag, 20. Mai 2018

Letzte Nachricht aus Afrika

Phu, lange nix geschrieben.

Wir sind mittlerweile in Norden Marokkos.

  
Aber gehen wir gedanklich zurück...
Nach unserem wunderschönen Beduienen Camp ging es für uns erstmal nicht so rosig weiter. Wir hatten auf dem Weg zwei Malaria-Erkrankte in der Gruppe. Bei meinem Freund war es etwas schlimmer, zudem hatten wir auch keine Medikamente mehr. Also ab ins lokale Hospital nach Tantan. Zwischen Medikamenten und Sonnenschein wechselte auch unser Stresslevel mal wieder...
Auf einem Campingplatz in der Nähe von Guelmin kurierte mein Freund dann seine Krankheit aus.
Nachdem dies mehr oder weniger gut überstanden war, glätteten sich die Wogen, die Kranken
erholten sich allmälich und konnten nun auch wieder am Entdecken und Erleben teilhaben.








So konnten wir uns auch wieder auf kleine spontane Teeeinladungen von Einheimischen zwischen Palmenheinen einlassen.







Unsere Strecke zog sich über die N12 von TanTan, nach Foum Ziguit bis nach Zagora. Dort bogen wir dann auf  die N9 nach Ouarzazat ab und fuhren durch das wunderschöne Draa-Tal. Auf dieser Route durchstreiften wir den Anti-Atlas, das Djerbel Sarhro und fuhren parallel den Ausläufer des hohen Atlases auf dessen Bergen noch Schnee liegt. Hier noch einiges Wissenswertes über die "Straße der 1000 Kasbahs".




Cascaden bei Tissint - unser Stellplatz für eine Nacht


Tornadoooo!











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Wir hatten ja immernoch unsere Mission offen. Einen Teppich für einen Freund mitbringen.

An meinem Geburtstag machten wir einen Abstecher in die spektakuläre Todra - Schlucht (lesenswerter Link!) - klar mussten wir da auch mal hin. Zum Glück kamen wir am späten Nachmittag an. Die Touriströme ebbten langsam ab. An einem gemütlichen Stellplatz auf einem Plateau am Fuße der Schlucht schliefen wir nach ausgedehnten Kletter-/Spazierrunden super ruhig.
 




Ich habe hier noch ein Bild von unseren Stellplatz im www gefunden:














Tagsdarauf konnten wir uns ausmalen welche Massen an Touristen da täglich vorbeispaziert. Wir entschieden uns dennoch dafür, unseren Wassertank mit dem dort entspringenden Quellwasser zu füllen. Aber pssssssst! ;) Super lecker!

Unser nächstes großes Highlight waren dann die Dünen von Erg Chebbi - wir hatten ja so lange keine Dünen mehr gesehen und keinen Wüstensand unter den Füßen gespürt. Also los - Dünenwanderung! ;)


Mein zwei Nasen machten sich den Spaß, nach Sand zu springen und mindestens ein Körnchen zu erhaschen. Naja, das lustigste Bild - wie ich finde - ist oben zu sehen. 
Wir standen auf einem wundervollen Campingplatz - Kasbah Mohayut - sehr ruhig und sehr orientalisch. Der Swimmingpool gab uns dann die nötige Abkühlung. Für 6 Euronen definitiv zu empfehlen. Hier ein Ausblick aus dem Laster:




Nachdem wir dann vom Sand entgülig die Nase - oder besser gesagt die Schuhe - voll hatten ging es weiter in Richtung Fes. Auf dem Weg dorthin blieben wir noch eine Nacht bei einer Thermalquelle.
 

Dort wurde uns zu später Stunde von einem Mädchen aus dem Dorf Kamelmilch von ihrem Vater angeboten, welche wir dann später abholen wollten. Doch aus dem "schnell mal abholen" wurde dann noch eine halbe Odysse, da wir erst noch mit ihr und ihrem Vater zu den Kamelen gefahren sind um dort die Milch zu holen.



In Fes angekommen, fanden wir einen guten Stellplatz etwa 15 Minuten Fußweg von der Medina entfernt. Dieser ist zu empfehlen, wir haben 70 DH pro Nacht bezahlt und hatten unsere Ruhe.  


Wir machten uns also auf in die quirrlige Stadt. Es ist ratsam einen Kompass in die engen Gassen mitzunehmen, weil der GPS-Empfang dort nicht wirklich funktioniert und die Orientierung in diesem Wirr-Warr nicht ganz einfach ist. Wir ließen uns allerdings einfach treiben.

Am nächsten Tag wollten wir eine Koran-Schule und eine Moschee besuchen. Die Koranschule "Madrasa Attarine" war leider zu, die Moschee - hingegen Infos aus dem Netz - ausschließlich für Muslime zugänglich.

 





Von Fes aus führt unser Weg weiter durch das Rif-Gebirge in die "Blaue Stadt" Chefchaouen. Ähnlich wie in der Medina von Fes ging es wieder entweder steil bergauf oder bergab.
Wir bummelten wieder durch die engen Gassen und waren von den vielen blauen Wänden wirklich beeindruckt.
Mein Freund und ich streunderten Abends noch ein wenig durch die Medina und da wir ja mittlerweile schon fast richtige Teppich-Experten sind, kamen wir auch in Chefchaouen nicht an einem Besuch bei einem Teppich-Händler vorbei. (Unsere Mission!) Der Verkäufer dort erzählte uns bei einem Tee, dass er Nomade aus der Nähe von Merzouga sei und dass er nur hin und wieder in Chefchaouen sei. Na, wer weiß...
Wir kamen ungefähr eine Stunde später, nach der üblichen Prozedur des Feilschens, bepackt aus dem Laden - mit einem Teppich... für mich. :P Wir geben unsere Mission hiermit auf.

Das Blau der Stadt hielt Zora auch für etwas sehr besonderes und jagte mir einen Schrecken ein indem sie sich während wir gemütlich Film schauten für einen autonomen Ausflug verkrümelte.
Wir suchten sie den ganzen nächsten Tag und fanden anstatt die Zora einen LKW, den wir aus einem Blog im Internet kennen. Wir konnten es uns nicht nehmen lassen mal zu klopfen, da das genau der LKW ist, den mein Freund auch super gerne hätte. Die Besitzer vom Nilsson öffneten uns und wir hielten noch ein kurzes Schwätzchen über LKWs, aber auch über die verschwundene Zora.
Irgendwann kam sie dann glücklichrweise frech, frei, fröhlich wieder angedackelt.

Von Chefchaouen aus geht unsere Route nun weiter zum Mittelmeer. Über Tetouan fahren wir dann nach Tanger, von wo aus wir in den nächsen Tagen die Fähre nach Algeciras nehmen werden und dann wieder europäischen Boden unter den Rädern haben werden.

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