Donnerstag, 19. April 2018

Senegal - Gambia










Wir sind in Gambia!


Nachdem wir in Mauretanien erfolgreich einen Grenzhelfer ergattert, und unser Mobil wieder in Schuss gebracht hatten, ging es motiviert frühs um 6  in Richtung senegalesische Grenze.

Früh aufstehen lohnte sich, denn uns erwarteten noch 40 Kilometer Piste. Für unser Mobil kein Problem… Unendlich schöne Landschaft, Warzenschweine und Vögel waren ein toller Nebeneffekt zur Rüttelpiste. 

Ungefähr 3 Stunden kamen wir durchgeschüttelt und gerüttelt an der Grenze an.

Diese war finanzell ganz schön anstrengend – im Gegenzug zur gambischen Grenze. An jedem Checkpoint ließen wir mindestens 10 Euro. Zusätzlich bezahlten wir noch 250 Euro für unseren Helfer. Naja, dafür ging es relativ schnell. 


In Senegal fuhren schnurstracks zur Zebrabar. Ein wunderbares Stück Land unter Palmen. An einem Strand gelegen. Sehr idyllisch, sehr zu empfehlen… ;) Ein Bankbesuch im belebten St. Louis ließen wir uns nicht nehmen. Unsere Bankkarten funktionieren leider nur sehr sehr spärlich.



Angefixt von wieder blühenden Landschaften, statteten wir dem Lac Rose, einen zweitägigen Besuch ab. An einem Restaurante fanden wir einen Stellplatz. Die Jungs schöpften Salz und ich gönnte mir meinen lang ersehnten, traumhaften Ritt am Strand. Ein feuriges Pferd aus gut gepflegtem Stall… Herrlich, ich schwebte im Himmel.



Ziegen-Beatles in Senegal



-         


    





    Dezent entspannt und mit ca. 2 kg Salz im Gepäck fuhren wir nach Dakar. 
    Dort trafen wir am Strand auf der Suche nach inem Stellplatz auf Bob, welcher uns in seine Bar einlud und uns zwei Mädels die Möglichkeit bot, Cornrows zu machen. Bei einem lecker Essen und 5 coolen Girls saßen wir und ließen uns die Haare aufhübschen. Sehr interessant mal in ein senegalesiches Haus zu kommen. Bob gab uns noch eine kleine Führung durch sein Viertel.
    Den Abend verbrachten wir zwischen den Bars beim Essen kochen. 

In Kaolak waren wir mit den Brüdern eines Kumpels von uns verabredet um etwas abzuholen. Das war eine Odysse und ließ uns verzweifeln. Die Scharen Kinder welche uns sofort nach dem Motor abstellen und Türe öffnen umringten, strapazierte unser aller Geduldsfaden. Den Abend ließen wir mit einer warmen Limonade (natürlich unter Beobachtung von unzähliger neugieriger Kinderaugen) am Straßenrand ausklingen. Das hatten wir uns nach anstregenden Familienbesuch verdient.




Alle wollen Seifenblasen machen ... 
Am nächsten Morgen schaffte es Luise ein Lächeln in unsere Gesichter zu zaubern. Und zwar mit Seifenblasen. 

Wir entschieden uns sehr spontan doch noch nach Gambia zu fahren. Sehr früh am morgen ging es an die Grenze nach Farafenni. Diese wurde auch ohne lange Wartezeit sehr kostengünstig gemeistert. 
Frohen Mutes entschieden wir uns, auch gleich noch die Fähre zu nehmen. Mit etwas Überredungskunst und ein zwei kleinen Geschenken konnten wir am gleichen Abend noch übersetzen. Die durchschnittliche Wartezeit beträgt 3 Tage. 



-    


Nach der Fähre fuhren wir schnurstracks einen Schlafplatz suchen. Bei dem kleinen Örtchen Suma wurden wir auch fündig. Ein paar Meter weiter, eine kleine Piste rein und – Schwupps – standen wir an einem riesigen Termitenhaufen unter einem Baum. Da Termiten (und auch die einheimischen Kühe!) nach dem Prinzip „Tu du mir nix – tu ich dir nix“ leben, hatten wir bei Lagerfeuer eine wunderschöne Nacht.

Erlebnisshungrig verließen wir – nachdem wir mit ein paar Jungs am angrenzenden Zaun Frisbee gespielt hatten – dieses gemütliche Fleckchen.

So ziemlich planlos wohin wir denn nun fahren wollen, kamen wir an der Tendaba Lodge an. Eine Lodge mit POOL! Den genossen wir ausgiebig zwei Tage lang…



Leider war ich in diesen Tagen etwas fotografierfaul, was zu einem Mangel an schönen (Stellplatz-)Bildern geführt hat. 


    Bis vor einer Woche standen wir in der Bintang Bolong Lodge in Bintang. Für große LKW, wie unserer, ist es etwas schwierig rein zu fahren – ein Baum versperrt in 4 m Höhe die Durchfahrt. Wir hatten es dennoch gerade so geschafft und hatten einen tollen den Ausblick auf dem Bintang Bolong – ein Abzweig vom Gambia River. 
Diese Lodge hatte - neben gemütlichen kleinen Steghäusern - ein wunderschönes Holzdeck über dem Fluss, welches einen wunderbaren Ausblick bot. Mein Freund und ich nahmen die Gelegenheit wahr darauf zu schlafen. Eine Nacht darauf fühlten wir uns doch herrlich entspannt....





    Ich bin mit Yuma und Zora ein bisschen durch das an der Lodge gleich angrenzende Dorf gelaufen. Gefolgt von unzähligen „Hello“. Es wird so lange gerufen und auf sich aufmerksam gemacht, bis man reagiert. Aufgrund dessen, dass Yuma jegliche Ziegen unglaublich interessant findet, und Zora gerne IHR Tempo läuft, breiteten sich die Namen der Hunde wie ein Lauffeuer aus… Nachdem ich 15 ruhige Minuten auf einem abgelegenen Feld hatte, ging ich wieder ohne dieses Wissen zurück. Man kann sich vorstellen wie verwirrt ein Hund ist wenn hinter ihm Kinderstimmen in voller Lautstärke „Yuuuumaaaa“ und „Zooooora“ rufen. Zora hört es nicht und lief unbeirrt in ihrer Manier weiter. Mittlerweile ist es dunkel – die Fledermäuse geben ein Pfeifkonzert ab und Mangoos kommen raus und gehen auf Krabbenjagd. 

Von der Bintang Bolong Lodge fuhren wir weiter Richtung Banjul.
Wir wollten uns die heiligen Krokodile in Kachikally ansehen, die auch gestreichelt und angefasst werden können.
Hierfür fanden wir einen Stellplatz auf einer Brachfläche mitten vor den Touristen-Läden in Bakau. Von hier waren es ca. 10 Minuten zu Fuß zum Kachikally-Krokodilpool. Für ca. 2€ Eintritt pro Person kann man ein kleines Museum besuchen, in dem die Geschichte und Kultur von Gambia kurz beleuchtet wird, sowie der besagte heilige Krokodilpool, indem sich angeblich ca. 100 Westafrika-Krokodile aufhalten sollen. Kurz hinter dem Eingang zum Gelände entdeckten wir auch schon das erste Krokodil, das sich neben dem Weg sonnte. Zuerst dachten wir, es wäre eine Statue, doch dann bewegte es doch seine Augen.

 
Am Krokodilpool angekommen sahen wir dann bestimmt 30-40 dieser ca. 1,5-2m großen Urzeitechsen, die zum Teil am Ufer des Beckens in der Sonne lagen und zum anderen Teil träge im Wasser lagen.
Ein Guide versicherte uns dann, dass wir eben DIESES Krokodil, welches da am Ufer lag, problemlos anfassen könnten. Kurzentschlossen taten wir das dann auch alle. Es soll ja schließlich Glück bringen. 









Am Abend waren wir dann noch in einer Touristen-Bar, vor der eine einheimische Band gespielt hat. Dort lernten wir Bamba kennen. Einen jungen aufgeschlossenen Gambianer, der uns alle möglichen fragen beantworten konnte und stets hilfsbereit war. Er wich uns den ganzen Abend nicht mehr von der Seite. Nach dem Konzert zogen wir noch ein wenig weiter durch die Stadt, weil wir irgendwo in der Nähe noch andere Musik hörten. Da wollten wir auch mal vorbeischauen. Als wir dort waren, war uns nicht so ganz klar, wo wir gelandet waren. Die Straße war eigenmächtig mit ein paar Steinen abgesperrt worden und auf der Straße tümmelten sich einige Leute und sangen und klatschten und feierten ausgelassen. Ein verkleideter Mensch mit Ziegenkopf-Maske sprang wie verrückt durch die Masse und alle beteiligten feuerten ihn an. Irgendwann bekamen wir mit, dass es sich hierbei um eine Beschneidungs-Zeremonie handelte.... Nun gut, wir waren auch eingeladen, es war kein Problem, dass wir mit dort waren und so schauten wir dem Treiben noch ein wenig zu.
Wir entschieden uns noch einen Tag in Bakau zu bleiben und unser Stellplatz inmitten der Stadt erschien uns mittlerweile auch als ganz akzeptabel, da direkt neben uns ein Polizeiposten war und wir somit nahezu rund um die Uhr von Polizisten mit Kalaschnikov bewacht wurden. Somit fühlten wir uns zumindest einigermaßen sicher.
Für diesen Tag war ein Strandbesuch am ca 10 Minuten Fußweg entfernten super schönen Strand von Bakau vorgesehen. Selbstverständlich war auch Bamba dabei. Er wich nicht mehr von unserer Seite. Wir genossen die Sonne und das angenehm temperierte Meer. Man könnte sagen: Traumhafter Sandstrand. Das empfanden allerdings nicht nur wir so und somit treffen sich dort auch die ganzen Pauschaltouristen. Trotzdem war der Strand bei weitem nicht überlaufen.
Am nächsten Tag wollten wir mit dem Taxi nach Banjul fahren. Bamba-unser selbsternannter Guide- war natürlich schon ab morgens mit von der Partie. Auch er kam mit. Allerdings wollten wir die Stadt auf eigene Faust erkunden und nicht dort langlaufen, wo er uns hinführen wollte. Da sorgte für ein bisschen Unmut auf beiden Seiten, doch ließen wir uns davon kaum beirren und machten uns eigenes Ding. Wir waren am Fischerstrand von Banjul und auf dem berühmten Royal-Albert-Market. Nach ca. 2 Stunden hatten wir so ziemlich die "ganze" Stadt gesehen-zumindest das, was für uns als Touristen interessant war.
Nun wollten wir aber wieder weg von dem ganzen Touristen-Zentrum.
Es waren 3 schöne Tage dort.
Leider sind wir auch auf die Bumster-Falle reingefallen... So nett Bamba anfangs auch wirkte, merkten wir mehr und mehr, dass er sich mit dieser Masche über Wasser hält. Es war schon etwas nervig, dass er immer und überall dabei war... wer noch einen interesannten Artikel lesen mag: klick


    Seit nunmehr vier Tagen stehen wir an einem ebenso ruhigen Platz wie der bei Suma es war. Tags über kommen ab und zu Menschen vorbei, doch keiner schipmft oder beklagt sich. Zum Strand läuft man keine 5 Minuten und um uns herrum zwitschern Vögel. Es ist kein Haus weit und breit, ausser ein paar verfallene Schattenspender und ein Gebäude vom Krabbenfänger, der jeden Abend halb 7 kommt.

    Mehr als Tagesausflüge machten wir die letzten Tage nicht, irgendwie zieht es uns zurück zu diesem Platz. 


    Selbst unser Plan Südsenegal zu entdecken endete wieder an diesem Ort…. Eigentlich sollte der Wendepunkt unserer Reise ja Ziguingor sein. Daraus wurde leider nichts. Die Grenzbeamten von Senegal ließen uns nicht passieren, uns fehlt das Carnet de passage. Selbst sehr langes diskutieren mit den senegalesischen Beamten half einfach nichts... Somit blieb uns nur, wieder umzudrehen und erneut nach Gambia einzureisen. Die Grenzbeamten von Gambia ließen uns nun allerdings auch nicht mehr einreisen-man hatte uns ja schließlich bei der Ausreise aus Gambia gesagt, dass wir ohne Carnet de Passage nicht in Sengal einreisen dürften. Und falls wir trotzdem jetzt ausreisen würden, und wir von den senegalesischen Beamten nicht eingelassen werden würden, würde uns der gambische Beamte dann auch nicht mehr nach Gambia einreisen lassen...
    Das ignorierten wir gekonnt und dachten uns, das wird schon auch so funktionieren. Schließlich waren wir ja schon mal im Senegal- und das auch ohne Carnet de Passage...
    So standen wir dann einige Stunden am gambischen Grenzposten und wussten nicht so recht, was wir jetzt tun sollten... Wir kamen ja nicht mehr weg. Weder nach Senegal, noch nach Gambia... Eine sehr unangenehme Situation- vorallem weil der Beamte uns damit drohte, unser Auto an der Grenze festzusetzen, bis wir ein Carnet de Passage organisiert haben.

    Nach einem freundlichen Anruf bei der Botschaft, 4-fachen entschuldigen bei Oberpolizist (!!!) und 20 Euro gab man dem Auto schließlich dann doch 12 Tage. Wir können jetzt 28 Tage in Gambia sein, das Auto leider nur 12. Nun denn geht unser Abendteuer eben noch ein paar Tage in Gambia weiter, bevor wir wieder Richtung Deutschland fahren.


   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen