Freitag, 9. März 2018

Awrir - Sidi Ifni



 
Wir sind nun einige Kilometer weiter, haben einige Landschaften durchquert und einige Kuriositäten entdeckt. 



Letzte Woche standen wir zwei Tage in Ait Melloul – die Schrauberwerkstadt (!!) für ganz Marokko, eine Stadt nur für Autos und deren Reperturbedürftigkeiten. Man findet wirklich jedes noch so kleine Einzelteil.
Während zwei Jungs von uns sich um die Erneuerung einiger Dinger wie der Motorbremse oder des Öls kümmerten haben wir zwei Mädels einen Tierartzt im naheliegenden Agadir gesucht und dies gleich mit einem Hammambesuch verküpft. Als Hin-und Rückfahrtsmobil gönnten wir uns ein Taxis.
So hatten alle von uns ihr kleines Abendteuer. Es erschütterte mich ein wenig wie vermüllt Agadirs Strände waren, wo doch 200 Meter entfernt ein Luxushotel nach dem anderen prangte. Ich hab es versucht mal in einem Bild via Mobiltelefon festzuhalten. 

(1Bild) 
 
In schönere und viel müllfreiere Gefilde – meiner Meinung nach - ging es dann weiter Richtung Tafraoute zu den Painted Rocks. Die auf der Hinfahrt sich auftuenden Berge und die dazugehörige Aussicht auf den gefahrenen Serpentinen waren oft atemberaubend.





 
Vorbei an verlassenen Speicherstädten (ksar) von Berbern, wie hier Tizourgane










Gegenverkehr kam nicht oft, und auch ein Dromedar wechselte netterweise in die Gegenspur, als wir eine Serpentine hochfuhren.



Wir durchqueren den Anti-Atlas. Ein sehr, in seiner Entstehung interessantes und vielschichtiges Gebirge. Wer gerne mehr dazu lesen mag, dem empfehle ich tatsächlich https://de.wikipedia.org/wiki/Antiatlas - kurz und knackig.  Leider lässt uns seit einigen Tagen das Wetter ein wenig im Stich. „Das Klima ist wegen der Höhenlage eher gemäßigt; der spärliche Regen (ca. 235 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den Wintermonaten.“ 






 
Das hielt mich und meinen Freund nicht davon ab, einen nahegelegenen Berg zu erklimmen und einen Tag darauf in die 6 km nach Tafraoute zu spazieren und uns auf dem Markt mal etwas umzusehen. Tafraoute ist eine Kleinstadt, welche mit ca. 7000 eine der größeren Gemeinden im westlichen Anti-Atlas, inmitten einer imposanten Granitlandschaft auf einer Höhe von ca. 1000 m. Die Entfernung von Agadir beträgt etwa 160 km (R105 über Aït Baha) – die sind wir gefahren. Zudem stellt Tafraoute das Zentrum des Siedlungsgebietes der Ammeln, eines Stammes der Chleuh-Berber dar.



Ich habe den Auftrag, einen Teppich für einen Freund mitzubringen, und so liesen wir uns in einer kleiner Ausstellung von typichen, traditionellen Berberdingen und – teppichen allerlei Muster und Formen erläutern. Man möchte ja schließlich nicht irgendeinen Teppich mit nach Hause bringen.
Die Frauen eines jeden Stammes tragen viel Silberschmuck. Diesen vererben sie ihren Töchtern. Doch in den 70´ern und 80´ern waren viele Familien aufgrund der fehlenden Regengüsse und Ernteausfällen auf dieses Kapital angewiesen. Auf dem Markt habe ich durch Zufall einen kleinen Ramschladen gefunden, welcher allerhand – ich vermute – auf den Bergen und Feldern gefundenes sowie angekauftes Verkaufte. Nach einigen Gewühle fand ich einen Ohranhänger. Ich vermute er hat schon ein paar Jahre hinter sich und schaut aus wie ein Anhänger der Berberfrauen.

Bis vorgestern früh standen wir an den Painted Rocks, eine große Ebende, umrandet von Felsvormationen. Einige dieser Felsen wurden 1984 von einem Künstler blau, schwarz und rot angemalt. Davon ist heute nichts mehr zu sehen, jedoch werden sie mittels hellblau und rosa farbig gehalten.
(2 Bilder) 





Gestern sind wir in Aglou Plage angekommen und standen da nun mit geschätzten 20 anderen LKW. Es machte mir Spaß mal in einige Karren reinzuschlunzen, und bei jeden davon andere schöne/nützliche Details zu entdecken. 

Wir fuhren weiter an einen Strand in der Nähe von Sidi Ifni. Da scheint nun die Sonne und das Meer läd tatsächlich zum Baden ein.

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